Enthält unaufgeforderte Werbung
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Vor sieben Jahren
Bereits im Dezember 2012 habe ich diesen Beitrag auf meinem alten Blog veröffentlicht. Schon damals habe ich mir Gedanken über das Thema „Handeln in Notsituationen“ gemacht. Irgendwie habe ich sie dann auch wieder verdrängt, bis sie halt in diesem Jahr wieder präsent wurden.
Blackout…was wäre wenn
Gestern habe ich in den Nachrichten einen Bericht gehört, in dem ging es um die Sorge ohne Strom dazustehen. Während die einen es als Panikmache darstellen, denkt die andere Seite, dass genau das passieren wird. Zu Wort kam ein älterer Mann, der wohl am gestrigen Morgen einen Stromausfall mitgemacht hat.
Flüchtig dachte ich am PC sitzend darüber nach, was es denn für mich bedeuten würde. Das erste was mir einfiel war – kein PC – kein Kaffee.
Vorhin kam ich vom Kindergarten nach Hause und es war noch nicht wirklich hell. Ich betrat meine Wohnung und beschloss kein Licht einzuschalten. Das erste Gefühl : Angst
Ich stehe in meiner eigenen Wohnung. Ich weiß, niemand ist hier, alle zur Arbeit oder Schule.Trotzdem beschleicht mich das Gefühl Angst – hier ist jemand außer mir und dem Hund.Ich mag gar nicht in das Gefühl reingehen. Beherrsche mich und schalte das Licht nicht an. Die Diele ist wirklich dunkel und ich ziehe Jacke und Schuhe aus und räume sie weg. Ich kann doch etwas schemenhaft sehen. Die Garderobe, den Schuhschrank. Ich betrete das Wohnzimmer. Die Gardinen vor der großen Fensterfront hatte ich am Morgen schon geöffnet und so bahnt sich das Tageslicht seinen Weg in meine Wohnung. Alles grau und schwarz. Umrisse.Stille. Drückende, ungewohnte Stille. Kein Radio läuft. Von draußen dringen Stimmen der Schulkinder und Fahrgeräusche herauf. Also doch nicht wirklich still. Nur ruhiger. Ich betrete die Küche, auch hier ist es vom Tagesgrau erhellt. Ich räume den Frühstückstisch ab und stelle das Geschirr es in die Spüle. Spülen geht nicht, da ich noch zu wenig sehe.
Zeit für Gedanken. Ohne Strom hätte ich jetzt kein heißes Wasser. Keine warme Wohnung, denn ich besitze keinen Holz- oder Kohleofen. Nur eine Heizung. Die Wohnung wäre also ohne Strom kalt. Ich überlege was heute zu Kochen ist. Ohne Strom würde der Herd nicht funktionieren und auch nicht der Kühlschrank.
Ich betrete die Schlafzimmer. Meins und das der Kinder. Sammle dreckige Wäsche ein. Stopfe sie in die Waschmaschine. Alles nimmt seinen Lauf. Das geht auch im Halbdunkel. Aber ohne Strom ?
Ich habe einen Traum . Als Selbstversorger zu leben.
Dabei wüsste ich noch nicht mal wie man Strom erzeugt. Habe keine Ahnung wie fließend Wasser in mein Zuhause kommt. Ich esse gerne Fleisch, Eier und trinke Milch. Aber, das Tier großziehen und schlachten – ich habe keine Ahnung. Brot selber backen – woher nehme ich die glutenfreien Zutaten, wenn ich sie selber anbaue müsste
Ich komme zu dem Schluss, dass ich sehr dankbar bin, dies alles nicht tun zu müssen. Ich habe eine Wahl. Ich kann mein Gemüse in einem Garten selber anbauen. Ich kann aber auch zum Gemüseladen gehen und einkaufen. Und dort entscheiden ob mein Essen aus der Region oder woanders her kommt.Und während ich mir ein Glas Wasser trinke, dass ich nicht erst mit dem Eimer aus dem Brunnen holen musste, sondern das ich mir am Wasserhahn fülle, denke ich
Mir geht es gut.
Heute – 2019
Vergangenen Sonntag wurden Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay von einem der größten Stromausfälle ihrer Geschichte überrascht. Wie unwahrscheinlich ist diese Vorstellung für Europa, für Deutschland ? Als Ursache wird in den Medien von Unwettern gesprochen. In einem Roman las ich die fiktive Geschichte, dass Terroristen Europa lahm legten. Alles gar nicht so fiktiv, finde ich.
Meine Aktionen
In den letzten Tagen habe ich an meinem Wasservorrat gearbeitet, meinen Vorratsraum in Augenschein genommen und mir Gedanken gemacht, welche Lebensmittel ich brauche. Ich habe mich über die Möglichkeiten des Kochens ohne Strom erkundigt und mir eine Liste meiner Wunschprodukte zusammenstellt. An meinem kaputten, tragbare CD-Player funktioniert nur noch das Radio. Er wird nicht entsorgt, sondern wurde mit dazugehörigen Batterien zur Seite gestellt.
Erst Recht muss ich mich jetzt für den Erhalt unserer Welt einsetzen. Nachhaltigkeit und Umweltschutz bleibt Thema. In meinem Abfalltagebuch steht weniger als ich dachte und doch ist alles was drin steht ein zu viel. Nahrungsmittel regional kaufen oder selber ziehen, herstellen. Auch wir Städter ohne Garten können da einiges tun. Es gibt einschlägige Literatur.
Wie denkst DU über dieses Thema ?