Wochenrückblick auf emotionale, private Momente und anderen Themen

Manche Wochen hinterlassen Spuren. Nicht, weil sie spektakulär oder außergewöhnlich waren, sondern weil sie voller Begegnungen steckten – mit Menschen, Momenten und Emotionen. Genau so war diese Woche. Einen Rückblick darauf zu schreiben, war alles andere als einfach. Denn so vieles davon gehört nicht nur mir allein.

Auf einem persönlichen Blog über Persönliches zu schreiben, ist oft ein Drahtseilakt. Wie viel darf ich erzählen, ohne anderen zu nahe zu treten? Wie viel will ich zeigen, ohne zu viel preiszugeben? Genau deshalb musste ich schweren Herzens beim Fotoprojekt 12 von 12 passen. Geknipst habe ich reichlich – aber eben keine Bilder, die ich hier ruhigen Gewissens mit Fremden teilen kann.

Und trotzdem: Ich nehme dich mit in diese bewegte Woche, die mit einem Ja-Wort beginnt und mit dem Duft von Grillgut unter freiem Himmel endet. Komm mit – zwischen Lachen, Gesprächen, Abschieden und kleinen, leisen Glücksmomenten.

Samstag, 12.07.25

Liebes Tagebuch

Am 12. eines Monats heißt es bei mir normalerweise: Kamera zücken, Alltag festhalten und bei 12von12 mitmachen. Voller Elan bin ich also heute in den Tag gestartet – und das nicht ohne Grund: Eine Hochzeit stand an! Nicht irgendeine, sondern die Hochzeit, auf die die ganze Familie monatelang hingefiebert hatte. Der Tag versprach Emotionen, Tränen, Lacher – und vor allem: viele fotogene Momente. Also dachte ich mir: Perfekt, besser könnte ein 12von12 kaum laufen!

Tja… Dachte ich.

Denn blogtechnisch kam alles anders.

Wie du am letzten Foto des Tages (das ich dir natürlich trotzdem zeige!) sehen kannst, hatte ich etwas vorbereitet. Ich war bereit. Also so halb. Der Tag fing eigentlich herrlich an: mit Kaffee und viel Gesprächsstoff bei den Samstagfreundinnen. Noch war alles ganz entspannt.

Doch je näher der Moment kam, an dem die Feierlichkeiten starteten, desto mehr stieg mein innerer Puls. Emotionale Großereignisse haben ja so ihre Eigendynamik – und ehe ich mich versah, war ich mittendrin im Trubel: Umarmungen, Taschentücher reichen, Gratulationen. Fotografiert habe ich natürlich trotzdem. Aber fast ausschließlich Menschen. Nah, echt, herzlich – aber eben nichts, was ich hier öffentlich zeigen möchte.

Deshalb diesen Monat kein klassisches 12von12 – aber dafür ein kleiner Blick hinter die Kulissen eines Tages, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Die Hochzeit

Es war eine sehr emotionale Feier. In der Kirche, in der mein Sohn im Juli 1992 getauft wurde, gab er seiner Frau das Ja-Wort. Allein das war für mich Anlass genug, mit den Tränen zu kämpfen. Es kommt mir nicht so vor, dass zwischen diesen Augenblicken so viele Jahre liegen.

Wenn ein Sohn heiratet, ist das für eine Mutter ein ganz besonderer Moment. Sie vertraut einer anderen Frau, das Liebste an, dass sie hat. Emotional nicht wirklich zu beschreiben. Die Braut und ich kennen uns schon so viele Jahre, ich habe sie und meinen Sohn zusammen wachsen gesehen. Durfte beide begleiten. Diese Hochzeit war der bisherige Höhepunkt dieser Verbindung. Aus der Freundin, der Lebensgefährtin, wird die Schwiegertochter.

Eine mir nahestehende junge Frau beschrieb es so: „Du wirst am Morgen nach der Hochzeit wach und dir wird klar – nach all den Jahren ist das nicht mehr die Mutter deines Freundes, es ist Familie.“

Meine Familie ist nun größer geworden. Enger. Als Mutter wünscht man sich nur eines für seine Kinder: Dass sie glücklich sind. Selten habe ich meinen Sohn glücklicher gesehen, wie an diesem Tag. Ich bin dankbar. Dankbar für eine Frau an seiner Seite, die mir vor vier Jahren zur Seite gestanden hat.

Abgerundet wurde dieser Tag von einer Hochzeitsfeier in einer wirklich schönen Location. Die Tische waren wunderbar gedeckt, die Sitzordnung gut durchdacht und so kam es, dass ich mit meinen anderen drei Kindern an einem Tisch saß. Ein Tag voller guter Gespräche, Lachen, Tanzen, gutem Essen. Ein Tag, der uns allen als etwas ganz Besonderes, in der jetzt größer gewordenen Familie, in Erinnerung bleiben wird.

Sonntag, 13. Juli 2025

Liebes Tagebuch

Ein weiterer Tag, der mit Emotionen beginnt. Bereits vor dem Frühstück bricht die Novembertochter zu ihrem Urlaub beim Vater auf.

Wie jeden Sommer verbringt sie sechs Wochen mit ihrem Vater. Dadurch hat sie auch die Möglichkeit, ihre Schwester und ihre beiden Brüder zu besuchen. Auch zu ihnen pflegt sie ein gutes Verhältnis.

Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, Wäsche zu waschen und liegengebliebene Hausarbeit zu erledigen.

Montag, 14.07.25

Liebes Tagebuch

Ein Montagmorgen, der beginnt wie jeder andere. Mit dem Unterschied, ich habe Urlaub. Ein ganzer Tag steht mir zur freien Verfügung. Viele werden ihm folgen. Der Hund gibt des Rhythmus vor. Durch einen tollen Zufall kann ich die Tageszeitung über die Ferien hinweg abonnieren. Welch ein Luxus. Nach der Runde, einen Kaffee trinken und die Zeitung lesen.

Hier siehst du ein weiteres Foto, dass ich am 12. d.M nicht veröffentlicht habe. Auch ohne Wecker werde ich jeden Morgen zu dieser Uhrzeit wach.

Dienstag, 15.07.25

Liebes Tagebuch

Die nächste Familienfeier stand an. Heute hatte der Schwiegersohn Geburtstag. Mit dem Fahrrad ist es nur ein kurzes Stück zu ihm. Herr Bretone durfte heute nicht mit zu seinen (Hunde)Cousins. Das wäre einfach zu unruhig geworden. Auf dem Rückweg am Abend entstand dieses Bild.

Mittwoch, 16.07.25

Liebes Tagebuch

In der diesjährigen Sommerlesetasche fand sich das Buch „Feminismus“ über das ich auf Instagram geschrieben habe. Nachdem ich in den letzten Tagen das Buch „Ich tue es für euch“ (Margot Friedländer) gelesen habe oder wie ich gerne sage „aus gelesen habe“ finde ich endlich Zeit für einen ausgiebigen Blick in die Tasche.

Auch für meine Serienleidenschaft war wieder Zeit und so schaute ich abwechselnd „Ballard“ auf Prime und „Virgin River“ bei Netflix.

Kennst du die Werke des Malers Maarten Boffé? Durch Zufall habe ich einige Werke des Künstlers kennengelernt. Sie sind so plastisch, dass ich das Gefühl hatte, in die Schale greifen zu können und mir ein Stück Obst nehmen zu können.

Quelle des Fotos: Galerie am Elisenbrunnen

Donnerstag, 17.07.25

Liebes Tagebuch

Bei einem Kaffee mit einer lieben Bekannte, habe ich ihren wunderschönen Garten bewundert. Ich liebe dieses schattige Plätzchen.

Freitag, 18.07.25

Liebes Tagebuch

Ein Gespräch ganz anderer Art hatte ich mit einer Nachbarin. Der Prozess um den ehemaligen Pfleger aus Würselen rückte damit ganz in meine Nähe. Meine langjährige Nachbarin erzählte, dass nach dem Tod ihres Mannes letztes Jahr, die Kriminalpolizei auch bei ihr war. Sie selber verfolgt den Prozess nicht, aber ihr Sohn. Ihr ist der Gedanke zu schmerzlich, dass ihr Mann vielleicht noch leben könnte – so erzählte sie es mir.

Im Blogbeitrag von Barbara ( scrapimpulse) wurde ich auf ein mir nicht so gegenwärtige Thema aufmerksam. Großbritannien: Schulen klären über Misogynie auf. Misogynie sagte mir überhaupt nichts. Ich musste es quasi nachschlagen. Es bedeutet: Frauenhass.

An britischen Schulen soll künftig über Frauenfeindlichkeit aufgeklärt werden. Das Bildungsministerium in London gab eine entsprechende Richtlinie bekannt. Demnach sollen Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren unter anderem über die frauenhassende, sogenannte „Incel“-Bewegung aufgeklärt werden.

Ich frage mich, warum nur an britischen Schulen?

Am Nachmittag durfte Herr Bretone wieder seine Setterfreundinnen besuchen. Für ein ordentliches Foto hatte er selbstverständlich keine Zeit.

Während wir Menschen es uns mit Getränken und Grillwaren gut gehen ließen, die neuesten Informationen über unsere großen Familien austauschten, waren die Hunde mit toben, schnüffeln und Fasanbeobachtungen beschäftigt. Der Fasan ist schon ordentlich frech. Jeden Tag sitzt er auf der anderen Seite des Zaunes und neckt die Jagdhunde.

Und damit endet dieser Rückblick auf eine Woche, die so reich war an echten Momenten, dass fürs Bloggen kaum Platz blieb. Neben dem Freitagsfüller ist das hier der einzige Beitrag – aber ganz ehrlich: Das ist völlig in Ordnung.

Manchmal ruft das Leben 1.0 einfach ein bisschen lauter als der Blog. Und wenn es ruft, dann gehe ich hin.

Danke, dass du mich durch diese Woche begleitet hast. Nächste Woche wird’s vielleicht digitaler, vielleicht aber auch wieder ganz analog. Wer weiß das schon? Bis dahin: Hab’s gut und genieß den Sommer!

4 Gedanken zu „Wochenrückblick auf emotionale, private Momente und anderen Themen

  1. Liebe Britta, die eigenen Kinder zur Hochzeit zu begleiten, ist ein sehr emotionales Erlebnis und ich freu mich sehr, dass Du in der neuen Tochter eine so wertvolle Freundin gewonnen hast.
    Genieße Deine Ferien, der Auftakt war jedenfalls ganz wundervoll 🪄
    Ganz liebe Grüße an Dich und die Deinen von Katrin

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  2. Ein schöner Wochenrückblick und schöne kleine Detailaufnahmen von der emotionalen Feier. Wie schön auch, dass Sohn und Schwiegertochter die Sitzordnung so perfekt für dich gewählt haben, das freut mich sehr für dich.Herzensgrüße und alles LiebeAnitaPS. Der Park sieht sehr lauschig aus. ♥

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  3. Mir hat dein Post gut gefallen, liebe Britta.

    Die Hochzeit der eigenen Kinder ist wahrlich ein bewegender Moment.

    Ich wünsche dir eine schöne Zeit.

    Liebe Grüße von

    Heike

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  4. Ob Sohn oder Tochter heiraten, das sind immer besondere Momente. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen. Aber sie stehen in den Startlöchern. Auch ohne Trauschein sind sie glücklich und darauf kommt es an.

    Deine Woche war keine zum Bloggen. Das echte Leben hat eben auch oftmals den Vorrang.

    Liebe GrüßeAndrea

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