enthält Werbung
Erschienen beim Blanvalet Verlag am 04.10.2021;
Mit dem Roman „Winterland“ beginnt eine Triologie, die für mich sowohl in das Genre Krimi, als auch Politthriller passen würde. Es ist auf jeden Fall eine komplexe Geschichte, die nachdenklich macht.
Mitten in Kopenhagen wird am Tag vor Heiligabend ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt verübt. Es gibt unzählige Tote, die Kommissarin Signe Kristiansen, vermutet ihre Schwester und deren Familie unter den Opfern. Anstatt mir ihre Familie Weihnachten zu feiern, wird ihr die Leitung der Ermittlungen übertragen. Die Polizei tappt im Dunklen, sucht die Täter beim IS, bei Neonazis und bei Angehörigen eines Clans.
Martin Juncker, ein degradiert Polizist und ehemaliger Lehrmeister von Signe, leitet eine kleine Wache in seiner Heimatstadt Sandstet. In der kleinen Stadt wird ein Ehepaar brutal ermordet. Martin ist mit dem Ermittlungen betraut und pflegt gleichzeitig seinen dementen Vater.
Die beiden Fälle laufen anfangs noch über zwei unterschiedliche Erzählstränge, doch im Laufe der Zeit wird klar, dass beide Verbrechen miteinander in Verbindung stehen.
Dieser Roman von Kim Faber und Janni Pedersen hat mich überzeugt. Er beschäftigt sich mit den aktuellen Fragen unserer Gesellschaft . Wie gehen wir mit unseren dementen Angehörigen um und integrieren sie in unseren Alltag ? Diese Frage hat mich persönlich in den letzten beiden Jahren sehr beschäftigt und ich konnte Martins Handeln und seine Gefühle oft sehr gut nachvollziehen. Ebenso die gerade sehr aktuelle Frage, wie wir mit Migranten umgehen , unsere Hilflosigkeit gegenüber extremen Terroranschläge und unser Sicht auf die Arbeit der Polizisten in unserem Land. Auch wenn die Geschichte in Dänemark spielt, die Fragen finden sich in vielen Ländern wieder.
In ihrem Roman „Winterland“ werden die Haupt- und Nebenfiguren von den Autoren ausführlich mit ihren persönlichen Problemen, ihrem Privatleben vorgestellt. Manchmal bekam die Geschichte für mich dadurch Längen, was mich jedoch nicht davon abhielt weiterzulesen. Dabei wird gerade zum Ende hin klar, das in den Folgeromanen Erzählstränge weiter erzählt werden müssen, was mich neurigerig auf den Folgeband macht.