Advent, Familie und Religion: Ein Wochenrückblick

An meinem ersten Urlaubstag und da zähle ich den Samstag einfach mit hinzu, wache ich wie immer früh auf. Woher soll mein Körper auch wissen, dass heute ebenso länger schlafen angesagt sein könnte?

Eine ereignisreiche Arbeitswoche liegt hinter mir. Neben dem normalen Alltag musste auch der OGS Umzug vorbereitet werden. An manchen Tagen war große Konzentration gefragt, damit Kisten und Kästen, Räume und Türen richtig beschriften werden. Eine kurzfristige Änderung, auf die niemand Einfluss hatte, erforderte noch einmal ein Umdenken. Doch nun ist es geschafft und ich schaue voller Freude auf die kommenden achtzehn Tage. Weihnachten und damit ein Familientreffen steht vor der Türe, diverse Verabredungen zu einer Tasse Kaffee wurden vereinbart und natürlich einfach nur Zeit nehmen, für das was im Moment wichtig ist.

Samstag, 13.12.25

Filmtipp: Stadt der Schatten – Thriller, 6 Folgen Netflix

Am späten Nachmittag nahm mich Die Aachenerin mit zum Kirchen-Hopping. Zuerst nahmen wir am Lebendigen Adventskalender in Oidtweiler teil. Dort hatten die Katechetinnen die Geschichte der Heiligen Lucia zum Thema. Dieser Tag wird in Schweden traditionell gefeiert. Neben einer Kerze nahm ich die Aufforderung mit, für andere ein Licht zu sein.

Anschließend ging es zum Abendgottesdienst nach Beggendorf.

Wir hatten eine Messdienerin an Bord und ich fand es sehr schön einem Abendgottesdienst teilzunehmen. Befremdlich war für einen Moment, dass der Pfarrer vom Sonntag sprach und die dritte Kerze anzündete. Doch dieser Moment war sehr kurz und wider Erwarten, konnte die Messe mich mitnehmen.

Im Evangelium ging es um die Fake-News zu Zeiten Jesus, im Zusammenhang mit Johannes dem Täufer. Später baten wir in den Fürbitten darum, gut mit den vielen Nachrichten, die jeden Tag auf uns einstürmen, umgehen zu können. Genau mein Thema aktuell.

Sonntag,14.12.25

Filmtipp :The Abandons – Western, 7 Folgen

Gedanken zur Religionsfreiheit

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Während wir in aller Ruhe leckeres Essen kochen und den freien Tag genießen, rennen anderenorts Menschen um ihr Leben.  Über die Medien dringen Nachrichten in meine Sonntagsblase. Ich spreche von Australien. Eigentlich möchte ich nicht zu hören und nicht hinschauen. Nicht schon wieder das Thema Antisemitismus. Müssen wir darüber sprechen?

In meinem Kopf ploppen so viele Themen in Bezug auf Menschenrechte auf. Es gibt einen Weltverfolgungsindex über die Verfolgung von Christen in 52 Ländern dieser Welt. Der Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste der 50 Länder, in denen Christen der stärksten Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens ausgesetzt.

Um meine Frage zu beantworten: Ja, wir müssen darüber sprechen.

Weil auch in 2025 Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Christen, Juden, Muslime. Es geht um die Religionsfreiheit weltweit. Wiedereinmal bin ich dankbar in diesem Land zu leben, in dem ich meinen Glauben noch offen leben kann. Ich schreibe bewusst noch, denn der Teenager verbirgt bereits seine Kreuzkette, wenn sie alleine in Aachen unterwegs ist. Sie fühlt sich unwohl, den es gab schon die ein oder andere Bemerkung unter Gleichaltrigen.

Mehr zu dem Thema Religionsfreiheit habe ich auf der Seite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte gefunden.

Hier ein Zitat aus dem Beitrag Religionsfreiheit

Schirrmacher weiter: „Dass im Weltmaßstab vor allem christliche Minderheiten Verfolgung erleiden, liegt daran, dass einerseits diktatorische Staaten unter Einparteien-Herrschaft wie China, Kuba oder Nordkorea Christen als eine Gefahr ansehen und daher Maßnahmen zu ihrer strikten Überwachung und Unterdrückung ergreifen. Andererseits werden Christen zum Opfer militanter politisch-religiöser Bewegungen oder Gruppen.

Prof. Thomas Schirrmacher wird hier zitiert.

Montag, 15.12 25

Im Montagsstarter ging es heute um Weihnachten und meine Unlust, das Fest zu feiern.

Der erste Blick am Montagmorgen ins Büro. Das ist genau so ein Moment, der mich glücklich macht und mein Herz erwärmt. Die Farben, die Sonne, Glück zu sein.

So friedvoll, ruhig und sonnig.

Von diesem Fenster aus hat man einen Blick auf den ehemaligen Schulgarten. Manchmal stehe ich am Fenster und bedaure, dass ich ihn nicht weiter führen konnte. Mittlerweile ist er total verwildert. Büsche und Bäume wurden entfernt, weil Anwohner sich belästigt fühlten.

Die Zeiten haben sich geändert.

Nach Corona hatte niemand mehr Zeit und Lust oder die Kraft, sich in seiner Freizeit mit einem solchen Projekt zu befassen. Mich eingeschlossen. In den zwei Jahren der Pandemie hat sich in der Gesellschaft einiges verändert. Und jetzt ist die Pandemie Geschichte, bereits drei Jahre her und doch immer noch in unseren Köpfen. Heute sitzen Kinder wieder mit Fieber, Halsschmerzen und tränenden Augen in den Klassen. Niemand fragt mehr nach Masken und Tests. Das ist gut so. Eine ganze Generation hat durch die Lockdowns Schaden genommen. In den LOGO Nachrichten wird die Chronologie aufgeführt.

Es gibt eine Studie mit dem Titel „Wie sich die Corona Pandemie bis heute auf Kinder und Jugendliche auswirkt“.

Ganz privat kann ich dazu nur sagen. Beim ersten Lockdown 2020 war meine Tochter zehn Jahre alt. Als der Spuk vorbei war, Ende 2022 war sie dreizehn. In diesen drei Jahren hat sie viele Stunden alleine zu Hause verbracht. Während ich Grundschüler von systemrelevanten Eltern Not betreut habe. Meine Tochter hatte beim Wechsel auf die weiterführende Schule keine Notbetreuung. Sie saß zu Hause, alleine im Distanzunterricht. Denn wir beide leben alleine.

Blick auf das große Ganze. Ich bin davon überzeugt, dass diese Zeit das Sozialverhalten mit nachhaltig verändert hat.

Doch ich bin ein positiver Mensch und denke mir, wir können das ändern. Jeder einzelne von uns. Wenn wir es wollen.

Dienstag, 16.12.25

Oh Tannenbaum, so heisst die Überschrift zum heutigen Blogartikel.

Da es durchaus sein kann, dass wir zu Hause dieses Jahr auf ihn verzichten, habe ich für das Weihnachtsbingo dieses Prachtexemplar fotografiert. Er steht im Foyer unseres Rathauses und wurde traditionell von Kindern bestückt.

Ein neues E-book ist über den NetGalley Adventskalender bei mir eingezogen.

Das Buch erscheint am 17.01.25, daher wirst du auf die Rezension noch etwas warten müssen. Bei Thalia findest du mehr zu dieser Geschichte.

Gestern schrieb ich über die Coronapandemie, vorgestern über Antisemitismus und heute schreibe ich über Xavier Naidoos erstes Konzert nach sechs Jahren Pause. Ich habe nie verfolgt, worum es in den Vorwürfen ihm gegenüber ging. Der WDR hat es hier noch mal zusammengefasst. Tatsächlich wäre ich gerne bei dem Konzert gewesen, weil ich einige seiner Lieder sehr mag. Wie stehst du zu dem Thema „Bewährte Taktik: Das Werk vom Autor trennen “ ?

Mittwoch, 17.12.25

Die Ferien rücken immer näher. Bei der letzten Teamsitzung vor den Ferien gibt es ein gemeinsames Frühstück.

Das Thema des Tages war neben dem Besuch des Babys mit der Mutter, der Deckeneinbruch einer Grundschule vor Ort.

Am Nachmittag besuchte ich den Lebendigen Adventskalender, der heute bei meiner älteren Tochter stattfand.

Anschließend ging es mit „Der letzten Reihe“ zur Chorprobe. Allerdings mit einem kleinen Umweg über das Brauhaus und den Weihnachtsmarkt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht darüber berichten. Lach.

Filmtipp: Helen Dorn – Schuld und Sühne

Donnerstag, 18.12.2025

Ein ganz normaler Tag ohne besondere Vorkommnisse. Noch nicht mal ein Foto das veröffentlicht werden könnte, findet sich in der Galerie. Darum lasse ich den Tag einfach so stehen.

Freitag,  19.12.2025

Es ist geschafft. Das Arbeitsjahr 2025. Unfassbar viel ist passiert. Unzählige emotionale Momente. Wieder musste ich heute von jemandem unter Tränen Abschied nehmen, weil er einen anderen Weg einschlägt.

Ich fühle mich betrogen um berufliche Weiterentwicklung. Pläne und Ideen starben, weil Menschen andere Pläne hatten. Am Anfang des Jahres habe ich für das Ganze gebrannt, am Ende des Jahres ist die Flamme fast erloschen, stehe ich alleine. Ich befinde mich an einer Weggabelung, vor Entscheidungen, wie ich mir selber gerecht werde. Meinen Ambitionen, meinen Talenten und meinen Träumen. Auf meiner To-Want-Liste war es noch sehr vage formuliert. Doch auch diese Pläne sind hinfällig.

Neue Wege gehen heißt nicht, alles hinzuschmeißen. Für mich heißt es, meinen Fokus ändern. Vielleicht weg vom großen Ganzen, auf das kleine Eine.

Und so beende ich diese Woche nachdenklich, zufrieden und dankbar für all das, was ich habe. Familie, Freunde und vieles mehr.

Die Spiele in meinem Adventskalender in diese Woche. Wir sind tatsächlich nicht dazu gekommen, eines zu spielen. Doch das macht nichts. Wir arbeiten jetzt den Stapel nach und nach ab.

Hiermit beende ich den vorletzten Wochenrückblick in 2025. Vielen Dank, dass du heute vorbeigekommen bist und dir für mich Zeit genommen hast.

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