Ein Gespräch mit dem Teenager, eine Nachricht vom Bundesinnenminister und ein Blogartikel, der schon lange in der Schublade liegt, sind der Grund für diesen Beitrag.
Katastrophenschutz zu Hause
Bundesinnenminister Dobrindt hat sich dafür ausgesprochen, junge Menschen in Schulen auf Krisenfälle vorzubereiten. Ob eine Doppelstunde ausreichen wird, kann ich nicht beurteilen. Allerdings beziehen unsere Kinder ihre Informationen nicht nur aus der Schule. Einen sogenannten Jugendoffizier in die Schule zu senden und zum Beispiel vor den Oberstufen zu sprechen, halte ich für eine gute Idee des Lehrerverbandes.

Mit der Novembertochter habe ich über die Broschüre des BKK und Vorbereitungen bezüglich eines Katastrophenfalls gesprochen. Ich dachte immer, ich sollte sie nicht verunsichern und ihr Angst machen. Als habe ich das Thema vermieden. Sie jedoch nicht. Und so sprachen wir über Notfallrucksäcke, z.B wenn es mal brennt. Sie ist da richtig gut informiert und möchte jetzt, da ich es angesprochen habe, so etwas auch packen. Wir brauchen übrigens drei Notfallrucksäcke. Ihre Priorität liegt auf dem Rucksack für den Hund. Futter, Wasser, Wassernapf, Ersatzleine und Verbandszeug, wenn er sich verletzt. Ich war mehr als überrascht.
Notfallrucksäcke – kleine Vorbereitung, große Beruhigung
Während es bei uns gerade einfach nur regnet und der Wind ein bisschen pfeift, bereiten sich die Menschen auf Jamaika und Kuba auf den Hurrikan Melissa vor. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h ist das kaum vorstellbar. Solche Nachrichten machen bewusst, wie stark die Natur sein kann – und wie gut es tut, ein Stück weit vorbereitet zu sein. (Heute am 02.11.25 wissen wir welchen Schaden er angerichtet hat.))
Auch wenn wir hier keine Hurrikans erleben, gibt es genug Situationen, in denen man plötzlich improvisieren muss: Stromausfälle, Unwetter, Brände oder Hochwasser. Und genau dann ist es hilfreich, das Nötigste schnell griffbereit zu haben.

Ein Notfallrucksack ist dabei kein Zeichen von Panik, sondern von Voraussicht. Darin sollte alles enthalten sein, was man im Ernstfall für ein bis zwei Tage braucht:
So lautet der Text auf der Internetseite des BKK.
- Trinkwasser und etwas haltbare Verpflegung
- Taschenlampe und Batterien
- wichtige Dokumente (am besten in Kopie)
- persönliche Medikamente und Erste-Hilfe-Material
- Ladegeräte oder Powerbank
- etwas Bargeld und Kleidung zum Wechseln
Wer Haustiere hat, sollte auch an sie denken: ein bisschen Futter, Wasser, Napf, Ersatzleine und Verbandszeug können im Notfall viel ausmachen.
Ratgeber: Vorsorge für Krisen und Katastrophen
Kennst du den Ratgeber: Vorsorge für Krisen und Katastrophen vom BKK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe? Ich habe diesen Ratgeber tatsächlich in Heftform hier liegen. Es gibt eine Neuauflage, denn vieles hat sich verändert, seit dem ersten Entwurf. Vor allem die Lage außerhalb unserer schützenden Wohnungen.
Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt.
Dennoch erleben wir, dass auch in Deutschland Krisen unsere gewohnten alltäglichen Abläufe stören. Extreme Wetterereignisse nehmen zu.
Durch Cyberattacken, Desinformation oder Sabotage finden Angriffe auf Infrastrukturen, Meinungsbildung und Zusammenhalt statt.
Selbst ein Krieg scheint nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie noch vor einigen Jahren.
Wenn etwas passiert, ist es besser, vorbereitet zu sein.
Erster Katastrophenstützpunkt in Europa
Bei Amazon in Rheinberg werden ab sofort Hilfsgüter für Katastrophen-Einsätze beispielsweise nach einem Erdbeben oder Hochwasser bereitgehalten. Partnerorganisationen wie die DLRG oder das DRK sollen schnell und direkt am Einsatzort beliefert werden.

Dort sollen Hygieneartikel, Feldbetten und vieles mehr gelagert werden, damit bei einer Hochwassersituation wie 2021 im Ahrtal schnell Hilfsgüter geliefert werden können.
Was kannst du tun?
Wenn es um Krisen oder Notfälle geht, reagieren Menschen ganz unterschiedlich.
Die einen schieben das Thema lieber weit von sich – „Wird schon nichts passieren.“
Andere wiederum planen jedes Detail, haben Vorräte, Taschenlampen und Wasserfilter griffbereit – und gelten schnell als „Prepper“.
Zwischen diesen beiden Extremen liegt der Alltag der meisten von uns. Denn die Wahrheit ist: Vorbereitet zu sein muss weder übertrieben noch teuer sein. Es geht darum, das richtige Maß zu finden – und ein bisschen Verantwortung für sich und die Familie zu übernehmen.
Ein guter Anfang ist zum Beispiel das, was auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt: Ein Notvorrat an Trinkwasser.
Hier ein Auszug aus der Broschüre
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Wasser: Ein Wasservorrat ist wichtig, wenn kein Wasser mehr aus der Leitung
kommt oder das Leitungswasser verschmutzt ist. Trinkwasser ist sehr wichtig,
wichtiger als Essen.
Wie viel Wasser? Idealerweise 2 Liter pro Person und Tag.
Davon sind 0,5 Liter als Wasser zum Kochen gedacht.
Denken Sie auch an Ihre Haustier
Das heißt, in einem drei Personenhaushalt wären folgende Mengen einzulagern:
18 Liter für 3 Tage – 30 Liter für 5 Tage – 60 Liter für 10 Tage
Du kannst dir selber ausrechnen, wie viele Sixpacks oder Kästen Wasser du einlagern müsstest.
Zwischen Gelassenheit und Vorbereitung liegt oft nur ein kleiner Schritt – wo stehst du?
Ich gehöre aktuell noch zur Truppe „Kopf in den Sand“ . Aber das sollte man schon mal angehen. Der Rucksack mit Unterlagen etc. macht schon Sinn. Es muss ja nicht mal was schlimmes passieren. Es reicht ja schon eine Evakuierung wegen einer Fliegerbombe.
Vorräte haben wir immer im Haus und kämen ein paar Tage hin. Beim Wasser sieht es anders aus, da wir einen SodaStream verwenden. Und mit Cola könnte kochen und waschen fies werden. 🤣
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Hallo Claudia,
wir haben auch einen Sodastream, aber werden auch von einem Lieferdienst mit Wasser versorgt. Der Ausfall des Kühlschranks vor einigen Tagen hat uns gezeigt, nur auf gekühlte Vorräte bauen, ist nicht der richtige Weg. Denn Joghurt, Aufschnitt und Co. nehmen die Unterbrechung der Kühlkette echt krumm. Ich habe noch als junger Erwachsene mich über das „vorbereitet sein“ meiner Mutter amüsiert. Jahrgang 1936 hat es wirklich ernst genommen. Heute verstehe ich es.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Britta
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Wir verlassen uns da nicht nur auf den Kühlschrank. Wir haben eine gut ausgestatteten Abstellraum im Keller mit Trockenwaren und Eingemachtem. Das hat aber nichts mit vorbereiten auf den Ernstfall zu tun, sondern mit einem extremen Hamster-Gen das mir mein Vater vermacht hat. Da komme ich überhaupt nicht gegen an. 🤣
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