Freitagsfüller und der Wunsch, Räume für Kommunikation schaffen: Ein persönlicher Ansatz

Kennst du das?

Du gehst zum Arzt, es geht dir nicht gut. Eigentlich möchtest du nur einen Hustensaft verschrieben bekommen (sinnbildlich, ist ja rezeptfrei) und du bekommst eine komplette Rundumdiagnose. Großes Blutbild und noch ein bisschen mehr.

So geht es mir, weil in meiner Patientenakte „Depression“ steht. Ja, ich hatte vor ein paar Jahren sehr mit dieser Krankheit zu kämpfen. Doch genau, wie mit meinen anderen chronischen Krankheiten, weiß ich damit umzugehen. Letztens war ich wegen meiner kaum mehr auszuhaltenden Knieschmerzen beim Arzt. Ich wurde eine Woche krankgeschrieben. Als ich den Grund auf der AU nachlas, stand da aber nichts von meinem Knie. Ich hatte vor Schmerzen weinend in der Praxis gesessen und gesagt:“Die Schmerzen machen mich mürbe“. Dreimal darfst du raten, was in der AU stand, nachdem du meinen Vortext gelesen hast.

Ich bin nicht undankbar und es ist auch kein Meckern. Mir geht es um den Aspekt, dass ich (und hier spreche ich nur für mich) genau weiß, was mir fehlt oder was ich brauche. Doch wenn ich es klar formuliere, mein Gegenüber es falsch versteht.

Kommunikation ist so komplex, wir nehmen uns viel zu wenig Zeit oder haben im Alltag viel zu wenig Zeit, den anderen in Ruhe aussprechen zu lassen, ihm zuzuhören. Wie beim Arzt, der nur wenig Zeit hat eine Diagnose zu stellen und versucht das, was er hört und sieht, in ein Raster zu packen, damit er dem Patienten helfen kann und seinen vorgegebenen Zeitrahmen einhalten kann.

Optimistisch, wie ich bin, denke ich. Wir haben es in der Hand. Uns Zeit zu nehmen, Räume für Kommunikation zu schaffen. Situationen, die uns massiv stressen zu verändern, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht. Ich fange einfach bei mir an.

1.  Sehen wir eigentlich nur noch all die Dinge, die nicht funktionieren und landen wieder in der Mentalität „Früher war alles besser“ .

2.  Was mir Angst macht ist, dass ich bei dem Wort braun, erst an Nationalsozialismus und nicht an Baumrinde, Farbkasten oder Schoko-Cappuccino denke.

3. Socken stricken lernen, stand am Anfang des Jahres auf meiner Agenda. Noch habe ich drei Monate Zeit, es umzusetzen.

4. Im Urlaub habe nehme ich mir immer alle Zeit der Welt. Im Alltag diktiert das Außen meine Zeit.

5. Wenn man trotz Mutlosigkeit weiter macht, was ist das dann?

6.___________________ in einem Beutel. Mir ist da nichts zu eingefallen und daher habe ich ChatGPT gefragt. Die KI vervollständigt den Satz auf Wunsch so: Ein Regenbogen, fein zusammengefaltet in einem Beutel. Und schon wurde mein Gehirn aktiv. Ich hätte gerne Sonnenstrahlen, Glücksmomente, funkelnde Erinnerungen in einem Beutel an meiner Hose hängen. So wie indigene Völker ihren Medizinbeutel. Immer wenn mir danach ist und ich positive Vibes brauche, schaue ich hinein, atme den Duft oder lasse mein Inneres vom Funkeln und Leuchten wieder hell werden. Tja und schon wurde aus einem Satz, der nicht meiner ist, eine Idee, die meine ist. Ich brauche meinen eigenen Medizinbeutel. Genau so funktioniert mein Spirit. Anders kann ich es nicht erklären.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein Bett, denn da ist es aktuell am wärmsten und kuscheligsten. Morgen habe ich geplant, nach dem Kaffee mit den Samstagfrauen mich ausgiebig mit dem Blog zu beschäftigen. Und Sonntag möchte ich tun, wonach mir der Sinn steht !

KI erstelltes Bild, da ich bei pixabay nichts gefunden habe und selber keinen Medizinbeutel habe

2 Gedanken zu „Freitagsfüller und der Wunsch, Räume für Kommunikation schaffen: Ein persönlicher Ansatz

  1. Liebe Britta, was Du von Deinem Arztbesuch schreibst, würde ich mir manchmal wünschen. Gerade dann, wenn die grauen Gedanken überhand nehmen und sich ein seltsames Ventil suchen…

    Pass gut auf Dich auf, alles Liebe und gute Besserung fürs Knie.

    Katrin

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    1. Hallo Katrin, ja das stimmt. Mancher Arzt sieht die Notwendigkeit nicht, wenn sie gegeben ist . Ich fühle mich bei meiner Ärztin gut aufgehoben. Doch mag ich mir auch nichts einreden lassen, wenn es gerade nicht so ist, wie sie es sieht . Liebe Grüße

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