Grüne Ecke – drei Themen, die mich beschäftigen

In den letzten Monaten sind verschiedene Themen aufgetaucht, die mich beschäftigt haben, es jedoch weder in die Rückblicke noch in eigene Beiträge geschafft haben. Häufig fehlte der passende Rahmen, manchmal auch die nötige Verdichtung, um daraus einen abgeschlossenen Text zu machen. Damit diese Gedanken nicht verloren gehen, habe ich sie in der grünen Ecke zusammengeführt – als Sammlung von Notizen, Beobachtungen und Hinweisen, die ein Stück weit den roten Faden meiner Auseinandersetzungen sichtbar machen.
Vielleicht steckt darin sogar mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

Was dich erwartet:

  • Tiny Forest
  • Wasserstofftrasse durchs Ruhrgebiet
  • Globales Plastikabkommen

Thema 1 : Tiny Forest

Tiny Forest: Wenn der Wald in die Stadt kommt. – So heißt eine Reportage beim WDR, den der Sender im März 2025 veröffentlicht hat. Ich bin letzte Woche erst auf den Begriff Tiny Forest , auch Miyawaki-Methode genannt. Der japanische Botaniker und Pflanzensoziologe Aikra Miyawaki hat die Methode entwickelt, die Erholungsräume in der Stadt schaffen.

Hier ein Zitat vom Umwelt Bundesamt in einer Veröffentlichung von 2020.

Im Angesicht der sozio-ökologischen Krise bietet das Konzept des Tiny Forest nach Akira Miyawaki einen vielversprechenden, ganzheitlichen Lösungsansatz. Die Miyawaki-Methode bezeichnet eine innovative, aus Japan stammende Pflanzmethodik. Dabei geht es um die Begründung standortangepasster, hochdiverser Waldökosysteme auf kleinen Flächen ab 100 m², die vor allem im urbanen Raum z.B. als Klimaanpassungsmaßnahme eingesetzt werden können und eine Vielzahl an Ökosystemdienstleitungen erbringen. Für diese Methode kommen vor allem Flächen von geringem ökologischen Wert in Betracht, die durch eine entsprechende Regeneration des Bodens und eine dichte Bepflanzung innerhalb kurzer Zeit in autarke Ökosysteme umgewandelt werden.

Auf der Seite von Citizens Forest findest du einige aktuelle Projekte.

Was meine Stadt angeht, da gibt es seit Jahren das Projekt Bürgerwald. Bereits 1994 wurde hier der erste Bürgerwald angelegt. Ein kleiner „Wald“, aber eine grüne Ecke. Mittlerweile gibt es viele kleine „Wälder“ rund um unsere Stadt.

Thema 2: Geplante Wasserstofftrasse im Ruhrgebiet

Bereits im Mai stieß ich auf eine Überschrift, die mein Interesse weckte. Um das Thema nicht aus den Augen zu verlieren, notierte ich es mir – und seitdem taucht es immer wieder auf meinem Radar auf. Der WDR hat darüber berichtet. Noch befindet sich das Ganze in einem Planungsverfahren, sodass mit einer Umsetzung wohl erst in einiger Zeit zu rechnen ist. Dennoch lohnt es sich, das Thema im Blick zu behalten: Planungen dieser Art können entscheidend dafür sein, wie sich unsere Region in den kommenden Jahren entwickelt.

Landschaftspark Duisburg

Auch hier findest du noch mehr Informationen. Es ist die Website von Ruhrgebiet.de und das Projekt wird dort sehr gut erklärt. Wenn es um Wasserstoff geht, ist das Ruhrgebiet führender Standort in Deutschland und Europa.

Hier ein Zitat der Seite:

Der grüne Wasserstoff soll aus Wind- und Solarstrom erzeugt werden. Für die Produktion von grünem Wasserstoff will RWE am Kraftwerksstandort Lingen eine Elektrolyseanlage bauen. Der Transport von Lingen zu den industriellen Abnehmern wie Raffinerien und Chemieparks erfolgt größtenteils über bestehende Erdgasleitungen der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE.

Thema 3: Das UN-Plastikabkommen

Im November 2024 habe ich begonnen einen Beitrag darüber zu schreiben und ihn dann nicht veröffentlicht. Ich dachte, er würde meine Leser langweilen. Viel Text, wenig Bilder. Und dann auch noch der erhobenen Finger (ja – er war dabei). In meinem Bad zu stehen und darüber nachzudenken, wie viel Plastik ich alleine da sichtbar brauche. Ohne an meine Kleidung, das Trinkwasser, das ich zum Zähneputzen nutze oder die Mikropartikel in der „frischen“ Luft, die ich zum Fenster reinlasse zu denken. Das Thema ist wichtig und ermüdend zugleich.

Müll sammeln in der Schule

Diese Woche sind die Verhandlungen geplatzt. Die Tagesschau berichtet in ihrem Beitrag „Globales Abkommen gegen Plastikmüll vorerst gescheitert„. 180 Länder konnten sich nicht einigen. Wie auch. Da prallen so viele unterschiedliche Interessen aufeinander. Die einen, die am Plastikmüll ersticken, jetzt schon. Weil er zu ihnen exportiert wird. Die anderen, die am Öl, aus dem besteht nun mal Plastik, verdienen.

Hier ein Zitat aus dem Bericht:

Schon am Mittwoch zeichnete sich ab, dass die Positionen der Länder so weit auseinanderliegen wie eh und je. Auf der einen Seite stehen mehr als 100 Länder mit besonders ehrgeizigen Zielen (High Ambition Coalition), die eine Beschränkung der Produktion auf ein nachhaltiges Niveau fordern. Dazu gehören Deutschland, die EU und Dutzende Länder in Südamerika, Afrika und Asien. Sie wollen auch Einwegplastik wie Becher oder Besteck aus dem Verkehr ziehen, Plastikprodukte zur Mehrfachverwendung und eine Kreislaufwirtschaft fördern, bei der die Rohstoffe eines Produkts aufbereitet und erneut verwendet werden.

Auf der anderen Seite stehen vor allem die Länder, die den Rohstoff für das Plastik haben: Öl. Darunter sind Saudi-Arabien, der Iran und Russland. Diese Länder möchten sich weitgehend auf ein besseres Abfallmanagement beschränken.

Was tun?

Wer mich kennt, weiß: Ein Impuls aus einer längst vergangenen Fastenzeit-Aktion von Michaela hat bei mir Spuren hinterlassen – und das Thema Mikroplastik begleitet mich seither. Damals war es noch kaum ein Begriff, heute warnen Forscher, dass winzige Kunststoffpartikel möglicherweise mit Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzproblemen oder Unfruchtbarkeit in Verbindung stehen. Sicher ist: Mikroplastik lässt sich inzwischen in unserem Körper nachweisen.

Und jetzt mal ehrlich:

Wenn Plastik überall ist – in der Luft, im Wasser, in unserem Essen – wie gehen wir damit um?

Ignorieren wir es, solange die Folgen nicht eindeutig bewiesen sind? Oder suchen wir aktiv nach Wegen, es im Alltag zu vermeiden?

Mich interessiert deine Sicht: Welche Erfahrungen hast du gemacht – zu Hause, unterwegs oder auf Reisen? Schreib gern in die Kommentare, vielleicht steckt in deinen Ideen ein Ansatz, der uns allen hilft.

Du kannst den Regenbogen nicht haben, wenn es nicht irgendwo regnet.
Tötet nicht die Bäume, macht nicht das Wasser unserer Flüsse trübe.
Sprichwort der Pueblo-Indianer