Tagebuch einer unruhigen Woche: Gedanken und Erkenntnisse

Was, wenn eine Woche vorbeizieht – und man denkt:

„Da war doch eigentlich… nichts?“


Ein paar Momente zu privat, andere zu alltäglich, um darüber zu schreiben. Genau da saß ich heute Morgen, starrte auf den Cursor, der ungeduldig blinkte. Schon gestern hatte ich gehofft, dass mir der Rückblick heute leichter fallen würde. Tja – Pustekuchen. Und doch: Hier bist du, hier bin ich – und gemeinsam werfen wir trotzdem einen Blick zurück. Denn manchmal steckt das Interessante genau im Unscheinbaren.

Samstag, den 19.07.25

Liebes Tagebuch,

zum ersten Mal habe ich heute das Spiel“ Die Werwölfe vom Düsterwald“ vom Asmodee Verlag gespielt.

Die Würfelkönigin hatte mich spontan eingeladen, an ihrem Spieleabend mit Familie und Freunden teilzunehmen.

Das Buffet war für den Abend gut gerüstet. Für jeden war etwas dabei.

Nach drei Spielrunden bin ich nun infiziert. Wir haben es mit dreizehn Spielern gespielt.  Drei von uns waren völlig unbedarft und ganz neu dabei.

Sonntag, den 20.07.25

Liebes Tagebuch,

irgendwie bin ich diese Woche innerlich nicht zur Ruhe gekommen. Zumal ich keine Verpflichtungen hatte. Immer noch aufgewühlt, dachte ich mir, im Sonntagsgottesdienst würde ich ein wenig Andacht und Ruhe finde. Doch weit gefehlt. Wer gehofft hatte, in der Kirche ein wenig Kühlung zu finden, wurde enttäuscht. Die Luft dort drinnen war ebenso drückend wie draußen. Jemandem wurde richtig übel, der Gottesdienst wurde unterbrochen, später dann weitergeführt und ich dachte mir bei den Schlussworten des Pfarrers, dass ich mir das irgendwie anders vorgestellt habe. Doch mir wurde vor Augen geführt, dass meine Arbeit mit den Kindern immer noch das Richtige ist für mich. Der Rahmen ist es, der nicht mehr passt. Und so habe ich vielleicht keine Ruhe gefunden, aber dann doch eine echte Erkenntnis.

Montag, den 21.07.25

Liebes Tagebuch,

Ein spontaner Kaffee mit der Kollegin im Urlaub, daran erkennt man, dass man sich auch auf anderer Ebene gut versteht. Vor allem nach zwei Arztterminen (ich lege mir meine Facharzttermine so gut es geht in die Ferien, das stresst mich weniger), war es schön über was anderes nachzudenken und zu sprechen.

Was mich aktuell körperlich stresst, ist mein Knie. Das soll jetzt hier kein Jammerpost werden – keine Sorge. Nachdem ich endlich eine schmerzfreie Schulter habe, dachte sich mein Knie, jetzt bin ich dran. Die Diagnose, das ist das Alter, mein Gewicht, der Bewegungsmangel ist bereits vier Jahre alt. Doch verdränge ich sie gerne, bis halt nichts wirklich mehr geht. Die Worte meiner Physiotherapeutin (Wärme, Bewegung, Bewegung)im Ohr, mache ich genau das. Trotzdem treibt es mir die Tränen in die Augen, wenn ich mit dem Hund oder mit dem Rad unterwegs bin. Da kam der Kaffee mit der Kollegin gerade recht.

Bei Netflix habe ich begonnen, die Serie Untamed zu streamen. Spannend und sehr empfehlenswert. Alleine, dass Sam Neill mitspielt, war ein Grund sie mir anzuschauen. Neben der wirklich gut erzählten spannenden Geschichte, war es die Landschaftsbilder, die mich faszinierten.

Ein Teil der faszinierenden Landschaft.

Dienstag, den 22.07.25

Liebes Tagebuch,

als ich heute in der Totenhalle stand, um mich von der Oma einer jungen Frau zu verabschieden, da wurde mir bewusst, dass meine Lebenssanduhr nicht mehr so voll sein kann. „Wir wissen weder Zeit noch Stunde“ wird mir in solchen Momenten sehr bewusst. Was am Ende zählt, ist nicht, wie toll ist die Wohnung geputzt, wie viele Überstunden hat man gemacht oder andere Dinge, die mir oft so wichtig erscheinen. Die Zeit, die ich mit denen verbringe, die ich liebe. Die Zeit, die ich mit denen verbringe, die gerne mit mir Zeit verbringen. Das ist das Kostbarste, das es gibt.

Am Abend wurde bekannt, dass Ozzy Osbourne starb. Er hatte erst vor kurzem ein Abschiedskonzert gegeben. Wie gesagt: Wir wissen weder Zeit noch Stunde.

Mittwoch, den 23.07.25

Das Buch, dass ich seit Montag nicht aus der Hand legen konnte, ist Band1 einer Triologie. Dieses brutale Buch, zumindest empfinde ich es so, hat mich so in seinen Bann geschlagen, dass ich mir Band 2 und 3 in der Stadtbücherei vorbestellt habe. Ob ich darüber eine Rezension schreibe, weiß ich nicht, denn aktuell liebe ich es einfach nur zu lesen und mich gut unterhalten zu lassen.

Donnerstag, 24.07.2025

Liebes Tagebuch,

heute war es endlich so weit. Meine Dusche wurde repariert. Es sind die kleinen Freuden des Alltags, die das Leben bereichern. Nach wochenlangem“ den Duschkopf in der Hand halten“ kann ich mich jetzt endlich wieder von oben berieseln lassen. Ja, ich weiß, angesichts der Krisen in der Welt ist das ein Luxusproblem. Aber jetzt ist es kein Problem mehr und ich kann mich wieder auf das Thema“ Dusche nicht so lange“,“ Denk an den unnötigen Wasserverbrauch“ konzentrieren. Das Gegenargument ist übrigens: „Aber du mit deinen Balkonpflanzen“. Natürlich ist das alles hier ironisch gemeint.

Früher und wenn ich früher sage, dann meine ich die 80er und 90er Jahre, da schickte man sich aus dem Urlaub Ansichtskarten. Heute sieht man entweder den Status bei WhatsApp oder aber, so wie es mir geht, man bekommt Bilder zugeschickt.

Heute hat die Novembertochter an mich gedacht. Vielmehr ihr Vater, der sich daran erinnerte, dass ich ja voll auf Natur stehe und mir das Foto sicher gut gefallen würde.

Urlaubsgrüße

Er lebt sehr ländlich, ein bisschen bin ich auch neidisch aufs Kind. Denn Wald und ein Fluss sind in der Nähe. Pferde, Kühe, Hühner, Ziegen und Alpakas überall zu sehen, zu streicheln oder auch zu reiten.

Freitag, den 25.07.25

Liebes Tagebuch,

nur mal so angemerkt: In fünf Monaten ist bereits der 1. Weihnachtstag. Grob gesagt, noch 22. Donnerstage. Da kommt für einen kurzen Moment Bastelhektik in mir auf. Ich schulde der Tochter noch einen fertig gebastelten Adventskalender.

Unsere Schule steht in der Zeitung. 5 Lehrer haben uns zu den Sommerferien hin verlassen. Der Bericht spiegelt nicht wider, was sich hinter der Kulissen abgespielt hat. Näher darauf eingehen darf ich an dieser Stelle nicht. Interessant an dieser Stelle wie immer, nicht alles, was in der Zeitung steht, entspricht dem Erleben und dem Gefühl der Beteiligten. Und das macht die Sache so schwierig.

Das Beitragsbild zeigt zwei Sonnenblumen und man mag denken, oh wie schön. Auch das ist nur der erste Blick. Denn auf den zweiten Blick bzw. auf dem zweiten Foto sieht man das.

Ein Wildblumenstreifen säumt eine Hunderundenstrecke. Dort sind nun einige Sonnenblumen ohne Köpfe. Die wurden ihnen abgeschlagen oder abgerissen. Ich habe sie eingesammelt und sie zwischen die anderen Blumen gelegt. Sie waren klebrig, also voller Nahrung für die wenigen Insekten, die dort umherflogen.

Baustelle

Ein neuer Blick auf dieser Strecke entsteht hier. Wohnraum ist in unserer Stadt knapp, also wurde das Feld jetzt erschlossen. Vor ein paar Wochen habe ich noch die Kamille und den Mohn bewundert. Doch manchmal ist es einfach so. Ich hoffe nur, das den Schottergärten nicht so viel Raum gegeben wird.

Und jetzt bin ich am Ende des Wochenrückblicks angekommen. Mir ist aufgefallen, auch in dieser Woche habe ich wenige Beiträge veröffentlicht. Mir fehlt gerade einfach der Schwung. Doch das kenne ich. Ich blogge schon so unzählige Jahre. Der Schwung wird wieder kommen.

Wenn du magst, lesen wir uns nächste Woche wieder. Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit.

2 Gedanken zu „Tagebuch einer unruhigen Woche: Gedanken und Erkenntnisse

  1. Untamed, ist notiert! Man kann nie genug Empfehlungen bekommen!

    Ich finde es immer wieder interessant, wenn man die Dinge von verschiedenen Seiten sehen kann. Vor allem Bilder bei Instagram und co. Vorne Hui hinten … naja.Auf unserer Reise haben wir auch einige Kartenspiele gespielt. Einfache und lustige. Mal sehen, ob wir das in Berlin fortsetzen werden.

    Hab eine schöne Woche. (Übrigens der Cursor blinkt hier auch oft und mahnt mich endlich etwas zu schreiben.)

    Andrea

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  2. „Untamed“ wird mir auch seit Tagen vorgeschlagen und gerade heute Morgen wieder, als ich dabei war, „Beckham“ auszuwählen. Ich werde also in „Untamed“ mal reingucken und bin schon gespannt. Gestern auf dem Konzert wurde Ozzy Osbourne gedacht, das fand ich großartig. Ein Großer hat die Bühne verlassen. RIP, Ozzy. ♥Hab einen schönen restlichen Sonntag, liebe Britta.Viele GrüßeAnita

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