Die ersten Tomatenpflanzen ziehen ein

Ich liebe Tomaten

Jedes Jahr freue ich mich auf ein ganz besonderes Frühlingsritual: Micha bringt mir Tomatenpflanzen. Dieses Jahr sind es zwei kräftige Bogus Fructa und eine zarte Weiße Ribisel – eine echte Rarität mit besonderer Geschichte.

Die Samen der Weißen Ribisels hat Micha selbst in Graz gekauft .

Die Samenhandlung Köller dort ist wirklich besonders: jedes Gemüse und jedes Blümchen hat dort ne eigene Schublade mit Saatgut, wirklich wie vor 100 Jahren und sehr schön.

Zitat der Tomatenliebhaberin Micha

Die traditionsreiche Samenhandlung Köller  in Graz, vertreibt Saatgut der Firma Reinsaat  – bekannt für biologische und samenfeste Sorten. Es ist faszinierend, wie viel Geschichte und Vielfalt in so einem kleinen Samenkorn stecken können.

Das Foto der Bogus Fructa habe ich beim bingenheimer saatgut ausgeliehen. So sollen die Pflanzen einmal aussehen.

Artenvielfalt und Saatgutbibliothek – der VEN

Micha ist überhaupt ein echtes Kraftpaket, wenn es um Nachhaltigkeit und grüne Initiativen geht. In diesem Jahr hat sie bei uns in der Stadtbücherei die Aktion „Saatgutbibliothek“ mit ins Leben gerufen. Eine wunderbare Idee: Saatgut „leihen“ ( man gibt nach der Blüte selbstgezogenes Saatgut an die Bibliothek zurück ), Wissen teilen und gemeinsam dafür sorgen, dass alte und regionale Sorten nicht in Vergessenheit geraten.

Durch sie habe ich auch zum ersten Mal vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. gehört – eine Organisation, die sich genau diesem Ziel verschrieben hat: Vielfalt erhalten, weitergeben und sichtbar machen.

Darum geht es dem Verein:

Die zunehmende Verbreitung von Hybridsorten, Entwicklungen auf dem Gebiet der Grünen Gentechnik, Patentanträge auf gentechnisch veränderte sowie neuerdings auch auf konventionelle Pflanzen, fortschreitende Monopolisierung auf dem Saatgutmarkt und eine restriktive Saatgutgesetzgebung bedrohen zunehmend die Vielfalt unserer Nutzpflanzen

Um diesen Gefahren zu begegnen, wurde 1986 auf Initiative von Ludwig Watschong der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. gegründet. Zehn Jahre lang leitete er den Verein, begab sich auf die Suche nach alten samenfesten Sorten und fast vergessenen oder neu zu entdeckenden Arten für Nahrungszwecke. In dieser Zeit erlebten Kräuter eine allgemeine Renaissance, der VEN legte darum den Schwerpunkt seiner Erhaltungsarbeit auf die Gemüsesorten und begann einige züchterisch vernachlässigte Arten weiter zu entwickeln

Quelle: VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.

Wenn du einen Garten oder Balkon hast, kann ich dir die Seiten des Vereins sehr empfehlen. Sie sind sehr informativ.

Aktion in der Stadtbücherei – das Tomatenhochbeet

Heute wurden in unserer Stadtbücherei sogar Tomaten gepflanzt. Dafür wurde eigens ein Hochbeet angelegt, das nun die jungen Pflanzen beherbergt – ein lebendiges Symbol für Urban Gardening und gemeinschaftliches Engagement. Auch dieses Projekt wird von Micha begleitet. Es ist inspirierend zu sehen, wie aus kleinen Impulsen große Dinge wachsen können – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie sieht es bei dir aus? Sind deine Tomatenpflanzen schon an der frischen Luft ?