Rezension: Petra Hartlieb – Freunderlwirtschaft

Meine Bewertung

Schon auf den ersten Seiten war klar: Dieser Krimi wird mich nicht so schnell loslassen.

Nach dem Tod ihrer Schwester fasst Alma einen Entschluss – sie will Polizistin werden. Nicht nur, um mit dem Verlust fertigzuwerden, sondern um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Heute ist sie Hauptkommissarin in Wien – und steht gleich zu Beginn vor einem brisanten Fall: Ein Minister wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Öffentlichkeit hat schnell eine Verdächtige gefunden – seine Freundin, die plötzlich verschwunden ist.

Doch Alma spürt, dass mehr dahintersteckt. Ihr Instinkt trügt sie nicht: Je mehr sie versucht herauszufinden, desto mehr Widerstand erfährt sie. Niemand will reden, Behörden mauern, Akten bleiben unter Verschluss. Was wird hier vertuscht? Und warum wirkt es, als wolle man den Fall möglichst schnell zu den Akten legen?

Petra Hartlieb entwirft in Freunderlwirtschaft ein atmosphärisch dichtes Bild der Wiener Machtzirkel, in dem Beziehungen mehr zählen als Wahrheit – ganz so, wie es der Titel verspricht. Der Roman ist spannend, gesellschaftskritisch und erschreckend glaubwürdig. Alma ist eine Figur, die einen nicht loslässt – klug, hartnäckig und menschlich.

Fazit:
Ein intelligenter Kriminalroman mit Tiefgang, klarer Haltung und einer starken Hauptfigur. Freunderlwirtschaft ist mehr als nur spannende Unterhaltung – es ist ein Blick hinter die Kulissen einer Welt, in der Loyalitäten gefährlich sein können.

Verlagsdaten

DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG/erschienen im August 2024/416 Seiten/ Autorin Petra Hartlieb

Klappentext

Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet – allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden. Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer – und manchmal auch ein Achtel Veltliner. Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.

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